
Auch wenn man von der kroatischen Band Omega Lithium bislang noch nicht wirklich viel gehört haben dürfte, lässt bereits die Liste hochkarätiger Namen, die bei der Produktion des allerersten Silberlings unterstützend zur Seite gestanden haben, erahnen, dass es sich hierbei um ein musikalisches Projekt handelt, das die besten Vorraussetzungen erfüllt, erfolgreich in der düsteren Welt des alternativen Musikzirkus Fuß zu fassen.
Nicht nur, dass es den vier Bewohnern einer unbekannten kroatischen Kleinstadt gelungen ist, mit ihrem überraschend frischen Gothic-Metal Sound, die Aufmerksamkeit des Wittener Labels Drakkar Entertainment auf sich zu ziehen, so konnten für die Produktion von Dreams in Formaline auch noch Victor Love (Dope Stars Inc., Epochate), Vincent Sorg (Schandmaul, In Extremo, Die Toten Hosen, u.v.m.), sowie als Grafiker Seth Siro Anton (Paradise Lost, Soilwork, Moonspell, u.v.m.) gewonnen werden.
Mit so viel prominenter Stärkung im Rücken darf man natürlich auch als Newcomer im klischeeschwangeren Gothicgenre mit einer ordentlichen Prise Optimismus ans Werk gehen. Und genau dieses enorme Selbstvertrauen, der einzelnen Bandmitglieder, klingt in jedem Ton, den uns Omega Lithium hier entgegenfeuern, trotz aller Nachdenklichkeit und wunderbar düsterer Atmosphäre, unüberhörbar mit.
Neu erfunden haben die Kroaten, rund um Frontfrau Mya Mortenssen, der man bei ihrer tiefen und kraftvollen Stimme, das zarte Alter von gerade mal 19 Jahren, kaum abnehmen mag, mit ihrer Mischung aus düsterem Gothicsound, rockigen Elementen und unverkennbaren Industrialanleihen, natürlich nicht. Doch die Parallelen zu alten Bekannten wie Evanescence und Konsorten bleiben im erträglichen Rahmen, so dass man sich zwar stellenweise an eben diese erinnert fühlt, ohne aber den kroatischen Newcomern den Vorwurf machen zu können, bei ihren Inspiriationsquellen schamlos abgekupfert zu haben.
Inhaltlich beschäftigen sich die Musiker – wie auch schon der Albumtitel unschwer erkennen lässt – vorrangig mit der Frage, was genau ein in Formalin eingelegter Mensch so träumen würde. Dabei beleuchten Omega Lithium aber auch soziale Konflikte, Verschwörungstheorien und das menschliche Konsumverhalten.
Die 11 Songs mit einer Gesamtspielzeit von knapp 40 Minuten gehen flüssig ineinander über, so dass das Album perfekt an einem Stück durchgehört werden kann, ohne dass man in Versuchung geraten würde, die Vorspultaste zu betätigen. Im Gegenzug sucht man dafür dann allerdings auch den absoluten Überhit vergebens, der sich einmal gehört, sofort im Gehörgang festfressen würde.
Abgesehen von diesem kleinen Schönheitsfehler liefern Omega Lithium mit ihrem Debutwerk, aber ein grundsolides Album ab, bei dem man vielleicht nach dem zweiten, oder dritten Durchgang auch noch seinen absoluten Lieblingssong entdecken kann.
Wer nun auf den Geschmack gekommen ist und sich die vier kroatischen Gothic-Rocker auch gerne mal live anschauen möchte, hat im Dezember die Möglichkeit dazu, denn da werden Omega Lithium im Vorprogramm von Subway to Sally auf Deutschlandtour gehen.















